Unser Spaziergang am Hafenrand beginnt an den Landungsbrücken, wo am Stintfang nicht nur Hamburgs einziger Weinberg, sondern auch eine Aussichtsplattform liegt, von der aus sich ein herrlicher Blick auf die Hafenmeile ergibt.
Sie steht im Zentrum unseres geführten Spaziergangs am Hafenrand, in St. Pauli und über den Kiez, der sich vor allem für Hamburg-Besucher und Touristen gut eignet, einen der schönsten und interessantes Teile unserer Stadt kennen zu lernen.
Unser Rundgang beginnt oberhalb des Portugiesen-Viertel. Einst von Hafen- und Werftarbeitern geprägt, ist es heute der Standort in Hamburg für gute spanische und portugiesische Lokale. Dadurch und durch sein mediterranes Flair ist das Viertel eines der beliebtesten Ausflugsziele für Touristen in Hamburg. Schon hier auf der Aussichtsplattform auf dem Dach der S-Bahn-Station hören wir viel über »Likedeeler«, Kapitäne und Piratenjäger ...
Touristisch sehr beliebt sind auch die Pontons vor den Landungsbrücken und der ebenfalls an den Landungsbrücken liegende Alte Elbtunnel. Einst lag hier das Zentrum des Hafens. Die Landungsbrücken waren die Anlegestelle für Kohlebefeuerte Dampfer und für Schiffe wie die Cap San Diego oder die Rickmer Rickmers. Als Museumsschiffe haben sie nun unweit der Landungsbrücken ihre letzte Ankerstelle gefunden.
Warum indes der Hafen heute immer stärker in westliche Richtung wandert, sich damit von den Landungsbrücken entfernt, das erfahren wir dann später bei unserem Rundgang entlang der Hafenmeile ...
Den Hamburger Hafen laufen jedes Jahr etwa 23.000 Schiffe an. Gemessen an seiner Umschlagstonnage, zählt er zu den größten der Welt. Trotzdem: die Elbfahrrinne soll immer tiefer werden, damit noch größere Schiffe die Hafenbecken erreichen. Ein umstrittenes Projekt. Auch unter Hamburgerinnen und Hamburger. Kritiker fürchten, dass die weitere Ausbaggerung die Gefahr schwerer Sturmfluten erhöht ...
Unser Rundgang führt uns derweil an die Hafenstraße. Deren bunt bemalte Häuser sind schon von Weitem zu erkennen. Wir sind in St. Pauli - einem der ärmsten und doch bekanntesten Quartiere Hamburgs! Ein Stadtteil voller Widersprüche. So lebendig und kraftvoll, wie sein Fußballclub. Warum das so ist, davon erzählt uns auch die Geschichte der Häuser an der Hafenstraße. Wir hören von Hausbesetzungen, von Piratensendern, vom »Hamburger Kessel«.
Ähnlich widersprüchlich ist es dann am Hans-Albers-Platz. Er erinnert nämlich nicht nur an den »blonden Hans«, an frühere Seemannsgelage und Prostitution, sondern er zeigt uns zugleich, wie sich der Stadtteil verändert.
Noch bekannter sind die Herbertstraße, die Reeperbahn und die »Große Freiheit«. Auf der »sündigsten Meile der Welt« besuchen wir den Beatles-Platz, sehen wir das Lokal »Zur Ritze« (Motto des Hauses: »oben saufen - unten schlagen«), dann den »Silbersack« und schließlich die alte Davidwache. Bis heute Dreh- und Handlungsort etlicher Krimis. Über eine hoch liegende Hafenpromenade geht es schließlich zurück in Richtung Landungsbrücken, wo unser Rundgang nach etwa 2 bis 2 ½ Stunden endet.
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